Arnsteiner Strasse
Barrierefreie Wohnungen werden heute auch im denkmalgeschützten Altbau gesetzlich gefordert (ab drei Wohnungen) –Wohnungseigentümer mit ihren Architekten sind gezwungen, mit hohem Aufwand den Komfort herzustellen. Die Auftraggeber von Marie-Theres Deutsch haben - mit Blick auf die Zukunft und gemeinsam mit Freunden - einen Gründerzeit-Altbau gekauft.
Die barrierefreie Sanierung folgt einem Gesamtkonzept, was den Anbau eines Außen-Aufzuges und die Zusammenlegung von je zwei Etagen vorsieht. Die Komplettausführung geht nur langsam voran, die Vormieter im viergeschossigen Haus ziehen nur sukzessive aus. Jede der freiwerdenden Etagen wird nacheinander modernisiert und barrierefrei ausgestattet. Dies ist aus zweierlei Gründen aufwendig:
Die barrierefreien Bäder verlangen eine bodengleiche Dusche. Die notwendigen Fußbodenaufbauten im Bestand reichen dafür meistens nicht aus. Trotz kleiner Hebeanlage im Abfluss der Dusche musste der Fußbodenaufbau um 7 cm erhöht werden. Dafür wird der Fußboden erneuert und über neun Meter verzogen, so dass eine schräge Ebene unmerklich bis zur Dusche ansteigt. Der Aufwand für die Bodenleger ist entsprechend hoch–in nur zwei Räumen konnte das alte Parkett erhalten bleiben.
Die Sanierung wird vorsichtig geplant, besondere Schmuckstücke sollten erhalten bleiben. „Wir haben eine alte Ledertapete vorgefunden, die sensibel gereinigt und ergänzt wurde; Bleiverglasungen in den Erkern, alte Türen mit Ihren Türstöcken und Drückergarnituren, die teilweise komplett versetzt worden sind. Der alte kostbare Stuck wurde behutsam ergänzt.
Die Bauherrn haben einen besonderen Feinsinn entwickelt und den Erhalt der kostbaren Materialen unterstützt. Trotz barrierefreier Modernisierung ist eine Wohnung entstanden, die den Geist Ihres Erbauers fortschreibt, ohne historisierende Elemente zu addieren.