Hofreite Lorsbach

„(…) aus dem Grundriss entsteht alles. Ohne Grundriss ist Unordnung. Willkür. Der Grundriss bedingt bereits die Wirkung auf die Sinne. Die großen Probleme von morgen, die von den Bedürfnissen der Gesamtheit diktiert werden, werfen die Fragen des Grundrisses erneut auf. Das moderne Leben verlangt, ja fordert für das Haus und die Stadt einen neuen Grundriss (…)“ Le Corbusier, Leitsätze 1920 

Die dreiseitig umschlossene Hofreite liegt im schattigen Nordhang von Lorsbach im Taunus. Eine junge Familie mit drei Kindern und Tausenden von Büchern bestimmen den Entwurf. Der Bestand wird mit historischem Baumaterial aus der Nachbarschaft sorgsam ergänzt.

Die Bestandhäuser werden durch den mittig gelegenen, schmalen Neubau erschlossen. Bis zu 8 m hoch, nimmt er neben der Treppe und zwei Stegen Bücherregale auf. Der Brückensteg im 1.OG schließt das 50 m lange Ensemble und ist das Tor zum Bauerngarten. Die Brandwände der 3 Häuser liegen nach Osten – hier können keine neuen Öffnungen vorgesehen werden. Das Tageslicht wird über Dachreiter und Galeriegeschoße bis tief in die Erdgeschossebene geführt. Einige Deckenfelder werden entfernt, kurze Verbindungstreppen koppeln die Wohnhäuser. Der Entwurf bindet Vorgefundenes ein – aus dem „Patchwork“ entsteht ein „Neues Ganzes“.

Auftraggeber: privat, BGF 350 m², Planung und Ausführung (LPH 1-9)


Fotos: Rainer Drexel