Architektur. Politik. Geschlecht.
von Marie-Theres Deutsch
Rezeption der Frankfurter Küche
Architektur. Politik. Geschlecht. Neue Perspektiven auf Leben und Werk Margarete Schütte-Lihotzkys
Universität für angewandte Kunst Wien in Kooperation mit der Forschungsstelle für Zeitgeschichte in Hamburg
Anlässlich der 120. Wiederkehr des Geburtstags von Margarete Schütte-Lihotzky schrieb die Tageszeitung Der Standard, die Wienerin gelte „bis heute als unangefochtener Mythos der Architekturgeschichte des 20. Jahrhunderts. Die Nachschlagewerke rühmen sie als ‚erste Architektin Österreichs‘, als ‚Pionierin der sozialen Architektur‘, als ‚Erfinderin der Frankfurter Küche‘, als ‚Aktivistin der Frauenbewegungen‘, als ‚Heldin des Widerstands gegen die Nazi-Diktatur‘.“
Tatsächlich ist das Bild, das in der Öffentlichkeit von der Wiener Architektin gezeichnet wird, wenig ausdifferenziert. Im Gegensatz dazu steht eine in den vergangenen Jahren zu beobachtende intensive wissenschaftliche Beschäftigung mit Leben und Werk Schütte-Lihotzkys. An der Universität für angewandte Kunst Wien (UaK) ist ihr Nachlass der am häufigsten beforschte Quellenbestand.
Aus diesen Gründen veranstaltet die UaK in Kooperation mit der Forschungsstelle für Zeitgeschichte in Hamburg eine zweitägige, interdisziplinäre Konferenz. Kunsthistoriker/innen, Architekt/innen, Pädagog/innen, Ethnolog/innen und Geschichtswissenschaftler/innen werden neue Forschungsfragen und -ansätze sowohl zum architektonischen Œuvre als auch zum bislang wenig beachteten politischen Werdegang der langjährigen Kommunistin präsentieren. Im Fokus stehen dabei unter anderem geschlechterhistorische Perspektiven, zudem sollen Schütte-Lihotzkys politische und berufliche Netzwerke beleuchtet und ein Blick auf ihre transnationalen Erfahrungen geworfen werden, die das Jahrhundertleben der im Januar 2000 verstorbenen Wienerin prägten. Nicht zuletzt soll die Rezeptionsgeschichte ihres bekanntesten Werks, der „Frankfurter Küche“, nachgezeichnet werden.
Konzept
Marcel Bois, Forschungsstelle für Zeitgeschichte in Hamburg
Bernadette Reinhold, Universität für angewandte Kunst Wien, Kunstsammlung und Archiv.