Portikus, Ausstellungshalle für Kasper König, 1987 – 2004

Das Mahnmal - Rest der neoklassizistischen Stadtbibliothek von 1825 und Rudiment des 2. Weltkriegs – bestand seit 1954 aus die Portikus mit 6 korinthischen Säulen. An dem bemerkenswerten Ort in Frankfurt errichtete die Stadt Frankfurt für den bekannten Ausstellungsmacher Kasper König 1987 eine temporäre Ausstellungshalle. Nach 17 Jahren wurde sie abgerissen und hinterließ eine große Lücke - nicht nur in der Kunstszene Frankfurt.

Beim Bau der Kunsthalle blieb das Mahnmal unberührt – nur die Eingangswand wurde benutzt. Um dem Wallservitut (Schutz der Anlage durch Bebauung) zu entgehen, wurde das Gebäude nur für zwei Jahre als „fliegender Bau” genehmigt und anschließend jährlich verlängert. Der Holzskelettbau hinter der Säulenvorhalle wurde mit Trapezblech verkleidet und betonte seine Anonymität. Innen erhielt das Ausstellungsgebäude eine zeitgemäße Museumsausstattung.

Das Gebäude wurde 2004 abgerissen und anschließend historisierend nach dem Vorbild der Stadtbibliothek von 1825 wiederaufgebaut. Es beherbergt heute das Literaturhaus der Stadt Frankfurt.
Für die Ausstellungshalle wurde 100 m weiter ein Ersatz geschaffen. Typologisch als mittelalterliches Wohnhaus prominent mitten auf die Alte Brücke platziert, kopierte es die Proportionen der berühmten Kunsthalle. Auch der Name `Portikus´ wurde 1:1 auf den Neubau übertragen. Er verfügt jedoch über kein Merkmal, was diesen Namen rechtfertigen würde - für Kunst- und Architekturliebhaber äußerst verwirrend.
Heute - nach fast 3 Jahrzehnten - besteht der Mythos des Ursprungortes noch immer.

Bauherr 1987 – 2004 FAAG Stadt Frankfurt, Architekt: Marie-Theres Deutsch Architekten BDA mit K.Dreißigacker, (LPH 1-9). Bruttogeschoßfläche: 300 m²

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